WARUM SIND STILLGRUPPEN SO WICHTIG?

Stillgruppen ... brauche ich die überhaupt?

Vielleicht hast du dich im Laufe der Schwangerschaft oder nach der Geburt gefragt: Was macht man eigentlich in einer Stillgruppe? Sitzen da alle im Kreis und stillen gemeinsam? Wozu brauche ich das dann überhaupt? Es stimmt, alle sitzen und stillen, gleichzeitig passiert hier aber auch sehr viel mehr.

Baby unter lila Decke schaut in Kamera
Was ist eine Stillgruppe?

Stillgruppen (auch Stillcafés oder Stilltreffen) werden von Stillberaterinnen geleitet. In wechselnder Runde treffen sich hier Frauen, um Fragen an die Stillberaterinnen zu stellen und zum Austausch untereinander. Stillgruppen finden regelmäßig statt, meist alle 14 Tage oder zumindest 1x pro Monat.

Stillgruppen sind offen – das bedeutet, du kannst ohne Anmeldung vorbeikommen. Die Kosten sind gering – du zahlst einen kleinen Unkostenbeitrag für Räumlichkeit und Verpflegung.

Stillgruppen werden von einer oder mehreren StillberaterInnen geleitet. Mit einer Stillgruppe eröffnen Stillberaterinnen einen offenen, wertschätzenden Raum für Mütter, die bereits stillen oder stillen wollen. Auch in der Schwangerschaft bist du hier herzlich willkommen.

Welche Themen haben Platz in einer Stillgruppe?

Mit allen Fragen rund um Stillen, Baby und Kleinkind bist du in einer Stillgruppe richtig. Hier ein paar Klassiker, die immer wieder auftauchen:

  • Stillabstände
  • Koliken, Bauchweh
  • wunde Brustwarzen
  • Stillhütchen
  • Abpumpen
  • Zufüttern
  • Zahnen
  • Schlafen
  • Beikost
  • Stillen in der Öffentlichkeit
  • Verhütung
  • Kinderwunsch
  • Stillen und Arbeiten
  • Abstillen
Baby saugt an Mutterbrust

Selbst du keine Stillprobleme hast, ist eine Stillgruppe ein toller Ort, um andere Mamas und Kinder kennen zu lernen. Ein fixer Termin bringt zudem Struktur in deinen Alltag zurück.

Vielleicht möchtest du lieber allein mit einer Stillberaterin sprechen. In diesem Fall kann eine Stillgruppe eine Möglichkeit sein, die Stillberaterin ungezwungen kennen zu lernen.

Bei all der Themenvielfalt achten Stillberaterinnen stets auf ihre fachlichen und persönlichen Grenzen. Über die Jahre baut sich ein Netzwerk an Fachpersonen auf, auf das die StillberaterInnen zurückgreifen.

Kann ich das nicht alles im Internet und in Büchern nachlesen?

Stillgruppen sind Orte sozialen Miteinanders und Lernens. Dies ist für uns Menschen wichtig. Wir brauchen den Austausch einer Gruppe.

Entgegen der zumeist herrschenden Meinung wird Stillen uns nicht einfach in die Wiege gelegt. Selbst wenn die körperlichen Voraussetzungen gegeben sind, klappt nicht immer alles auf Anhieb.

Wir leben heute zumeist in kleinen Kernfamilien (Vater, Mutter, Kind/er) und kämpfen uns allein durch den Familienalltag. Wir lernen nicht mehr in der Familie, wie eine Stillbeziehung abläuft. Zwar gibt es von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge, diese sind jedoch durchzogen von Ammenmärchen und Stillmythen. Genau hier kommen Stillgruppen ins Spiel.

Stillgruppen unterstützen dich dabei, das Stillen von Babys und Kleinkindern zu normalisieren. Hier lernst du andere Mütter kennen, die ähnliche Themen, Sorgen, Ängste und Erlebnisse haben wie du. Es kann unglaublich entlastend sein, wenn du feststellst, dass du gar nicht allein mit deinem Problem bist: Auch die Kinder anderer Eltern schlafen wenig, essen scheinbar zu wenig oder wollen ständig gestillt werden. Der Erfahrungsaustausch unter den Müttern ist sehr wertvoll und bereichernd.

Und wenn du abstillen willst? – Komm in die Stillgruppe. Auch Abstillen gehört zu einer Stillbeziehung. Stillberaterinnen begleiten dich in dieser Phase und die anderen Mamas in der Runde profitieren ebenso davon.

Baby mit weißer und grüner Windel
DIE MOTIVATION VON UNS STILLBERATERINNEN

Stillberaterinnen leiten Stillgruppen in vielen Fällen ehrenamtlich und unbezahlt. Die Motivation dahinter liegt oft in der persönlichen Geschichte dieser Frauen. Viele Stillberaterinnen haben selbst Hilfe gesucht oder hätten sich eine Stillgruppe gewünscht.

Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in das Thema Stillgruppen gebracht. Ich freue mich, wenn du das nächste Mal wieder mit dabei bist.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in das Thema Stillgruppe bringen und freue mich auf das nächste Mal.